Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil der tschechischen Festkultur – Chlebíčky, wörtlich „kleine Brote“. Ob als Mitbringsel bei einem Besuch bei Freunden, oder als Häppchen beim tschechischen Silvesterfest: Chlebíčky gehören in vielen tschechischen Familien einfach dazu.
Ihren Ursprung haben die Chlebíčky im frühen 20. Jahrhundert, als der Delikatessenhändler Jan Paukert als Auftragsarbeit belegte Brötchen kreierte. Diese schienen ihm aber zu klein und er experimentierte mit der Größe, bis er schließlich bei der heutigen Form landete, einem belegten Brötchen, das man in mindestens zwei bis drei Bissen verzehren kann. Der Belag selbst ist vielfältig, meist verschiedene Wurstwaren oder Käse, garniert mit Ei, Petersilie und Mayonnaise.
Dass es sich, wie man gelegentlich hört, um eine rein tschechische Erfindung handelt, ist wohl etwas zu hoch gegriffen. Belegte Brötchen gibt es in Europa auch in anderen Ländern, in Frankreich und Britannien schon seit dem 15. Jahrhundert. Jedoch kann man die typische Form mit ihrem gehaltvollen Belag aus Kartoffelsalat, Mayonnaise, Schinken und hart gekochtem Ei mit Fug und Recht als tschechisches Original bezeichnen. Damit sind die kleinen Häppchen zwar nicht gesund und nur selten vegetarisch, aber auf jeden Fall sättigend und passen perfekt zu einem Plausch mit dem Besuch in der eigenen Wohnung.
Und wo bekommt man heute in Prag Chlebíčky? Die Feinkostkette Libeřské lahůdky hat ein breit gefächertes Angebot. Zentrumsnah ist auch die Kette Světozor zu empfehlen, die Sie in der gleichnamigen Passage in der Mitte des Wenzelsplatzes finden.
Oder ein Stück weiter in der Straße Jungmanova hat der Feinkostladen Lahůdky Zlatý kříž ein großes Chlebíčky-Angebot. In anderen Teilen der Stadt am besten nach dem Wort „Lahůdky“ suchen, das auf Tschechisch „Feinkost“ bedeutet. Nach ein, zwei Stück ist man wieder gestärkt für die weitere Erkundung dieser wunderbaren Stadt!
Juli 2024
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